Pressestimmen

Südkurier, Villingen-Schwenningen (01.09.2019):

Hommage an Bowie und Americana-Rock:
Perfekter Abschluss für das Innenhof-Festival

Zwei warme Sommerabende und beeindruckend gute Musiker haben hunderte Zuhörer zu den Abschlusskonzerten des Innenhof-Festivals gelockt. Nächstes Jahr soll das beliebte Festival erneut stattfinden, dann in der 32. Auflage.

Ingesamt 2220 Gäste und ein vielfältiges, hochgelobtes Programm, mit diesem mehr als zufriedenstellenden Ergebnis konnte das diesjährige Innenhof-Festival beendet werden. Und, so die ehrenamtlich agierenden Veranstalter, es wird auch im nächsten Jahr die Fortsetzung finden. Das Wochenende zeigte sich als perfekter Abschluss für das wohl experimentierfreudigste Festival in der Region. Zwei hochsommerliche Abende waren gefüllt mit Musik, die zum Tanzen aufforderte und ein großes, begeistertes Publikum fanden.

Den Auftakt zum Finale am Freitag gestalteten sieben junge Männer aus Schwäbisch Hall, die seit dem Tod von David Bowie im Jahr 2016 seine Musik spielen und sich “Heroes” nennen, angelehnt an einen der größten Bowie-Hits. Und es ist alles andere als Leichenfledderei, was sie betreiben, ganz im Gegenteil, sie zelebrieren geradezu diesen großartigen Musiker so dass sich mehr als einmal Gänsehaut pur einstellt, als man glaubt, David Bowie stehe selbst auf der Bühne.

Kaum zu glauben, aber das Durchschnittsalter dieser Musiker beträgt gerade einmal 23 Jahre. Und was sie an diesem Abend im Innenhof abliefern, der mit 400 Bowie-Fans komplett ausverkauft ist, ist fast unheimlich.

Nicht nur, dass alle Bandmitglieder über eine erstaunlich ausgereifte Persönlichkeit verfügen, sie beherrschen ihre Instrumente auch auf eine Weise, die schon meisterlich genannt werden kann. Kein Wunder allesamt sind sie Studenten der Musik und haben schon einige Jahre Erfahrung beim Spielen in Bands.

Was sie allerdings mit ihrem Tribute an David Bowie bieten, sprengt alle Erwartungen. Es ist nicht nur die Perfektion des Spielens dieser sieben jungen Männer, es ist auch ihr Respekt vor David Bowies Genie, der ein Staunen lässt.

Ob nun “Heroes”, “China Girl”, “Space Oddity” oder andere große Songs von Bowie, die allesamt mit größter Spielfreude und Lässigkeit präsentiert werden, man spürt, dass hier eine Verneigung stattfindet. Besonders ist auch, dass die Musiker sogar Stücke, die Bowie nicht mehr selbst auf die Bühne bringen konnte, im Repertoire haben, darunter das Spätwerk “Lazarus”.

Und so lässt sich das Publikum von dieser Spielfreude anstecken und feiert. Das Leben, das Sein und die Tatsache, dass man nie zu alt ist, um beim Tanzen richtig abzugehen.

Auch der darauffolgende Samstag wird noch einmal zur Partynacht gemacht. Zwar nicht ganz so gut besucht wie der Vorabend, überzeugt hat die Band Ill River die Anwesenden mit Americana Rock, viele Besucher sitzen hiernach noch lange am Feuer im Hof und lassen es sich gut gehen. Für die Festivalsprecher Richard Hehn und Jürgen “Jogi” Kern hat das Festival jedenfalls alle Erwartungen erfüllt, ja übertroffen.

“Das Publikum hat die Vielfältigkeit gelobt. Die Musiker haben uns gelobt, weil es bei uns so familiär zugeht. Und alle haben sich gewundert, dass so ein Festival komplett ehrenamtlich gestemmt wird. Was will man mehr”, so Kern abschließend.

Quelle: Südkurier  |  Autor: Uwe Spille